Bielefeld. Die globale Rezession prägt weiterhin die gesamtwirtschaftliche Lage. Die weltweite Werkzeugmaschinen- nachfrage verläuft stark rückläufig. In den ersten Monaten ist der Verbrauch weltweit um 66% und in Deutschland um 73% eingebrochen. Auch GILDEMEISTER bekam dies deutlich zu spüren: Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis waren im ersten Halbjahr 2009 rückläufig. Der Auftragseingang belief sich auf 580,7 Mio Euro (Vorjahr: 1.133,4 Mio Euro). Der Umsatz sank auf 612,7 Mio Euro (Vorjahr: 851,5 Mio Euro). Die Ertragslage war auch im zweiten Quartal noch positiv: Das EBITDA erreichte im ersten Halbjahr 41,4 Mio Euro (Vorjahr: 84,6 Mio Euro), das EBIT betrug 26,9 Mio Euro (Vorjahr: 70,0 Mio Euro). Das EBT war mit 15,1 Mio Euro positiv (Vorjahr: 54,3 Mio Euro). Der Konzern weist zum 30. Juni 2009 einen Jahresüberschuss von 9,7 Mio Euro aus (Vorjahr: 33,8 Mio Euro).
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2009 ist ein weiterer Rückgang unvermeidbar. Die frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen in allen Bereichen sollen die Leistungs- und Ertragsfähigkeit von GILDEMEISTER stützen. Unser Geschäftsmodell, das mit der Solartechnik erfolgreich ergänzt wurde, und unsere klare Unternehmensstrategie machen uns widerstandsfähig. Mit unserem breiten Kunden- und Branchenmix sowie unserer ausgeprägten Globalität werden wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern. Durch die Kooperation mit Mori Seiki erzielen wir zukünftig wichtige und notwendige Effizienzvorteile.
Für das Geschäftsjahr 2009 erwarten wir insgesamt einen deutlich rückläufigen Auftragseingang; infolgedessen wird auch die Umsatzentwicklung deutlich rückläufig sein. Nach unserem derzeitigen Planungsstand gehen wir von einem positiven Ergebnis (EBIT) aus. Wegen der schwer prognostizierbaren weltwirtschaftlichen Entwicklung sind valide Aussagen auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Der Umsatz erreichte im zweiten Quartal 285,0 Mio Euro. Im ersten Halbjahr belief sich der Umsatz insgesamt auf 612,7 Mio Euro und lag damit 28% unter dem Vorjahreswert (851,5 Mio Euro). Die Sparte „Solartechnik“ verumsatzte 22,8 Mio Euro (Vorjahr: 40,1 Mio Euro). Die Inlandsumsätze sanken um 29% auf 284,6 Mio Euro, die Auslandsumsätze verringerten sich um 27% auf 328,1 Mio Euro. Die Exportquote betrug 54% (Vorjahreszeitraum: 53%).
Der Auftragseingang erreichte im zweiten Quartal 343,9 Mio Euro (-36% zum Vorjahresquartal: 541,5 Mio Euro). Im ersten Halbjahr betrug der Auftragseingang 580,7 Mio Euro und lag damit um 49% bzw. 552,7 Mio Euro unter dem Vorjahreszeitraum (1.133,4 Mio Euro). Das Werkzeugmaschinengeschäft war mit 438,4 Mio Euro (-63%) rückläufig. Das Servicegeschäft hat mit der anhaltend schlechten Nachfrage um 38% nachgelassen. Das Solargeschäft entwickelte sich allerdings mit +15% positiv. Die Sparte „Solartechnik“ erzielte im zweiten Quartal einen Auftragseingang von 135,2 Mio Euro (Vorjahr: 29,2 Mio Euro); insgesamt steigerte die a+f GmbH im ersten Halbjahr den Auftragseingang auf 163,2 Mio Euro. Der Auftragseingang brach im Inland und Ausland ein: Die Bestellungen aus dem Inland verringerten sich um 65% auf 167,9 Mio Euro (Vorjahr: 478,7 Mio Euro). Die Aufträge aus dem Ausland nahmen um 37% auf 412,8 Mio Euro ab (Vorjahr: 654,7 Mio Euro). Der Auslandsanteil betrug 71% (Vorjahr: 58%).
Das Branchen-Highlight der Solartechnik war im Mai die Intersolar in München. Die Werkzeugmaschinen-Messen fanden im ersten Halbjahr zwar großes Interesse bei unseren Kunden, die Ordertätigkeit war aber nach wie vor sehr zurückhaltend. Ein Erfolg war die wichtigste chinesische Werkzeugmaschinenmesse Anfang April in Asien, die CIMT in Beijing. Eine positive Bilanz zog GILDEMEISTER auch auf der Moskauer Messe Metalloobrabotka 2009, die Ende Mai stattfand. Mit verstärkten Vertriebs- und Marketingaktivitäten erhoffen wir, trotz des schwierigen Marktumfeldes Impulse für die folgenden Monate zu generieren.