Pressemitteilung Finanzberichte
07.11.2002|Nachfrage im 3. Quartal zeigt geringfügige Erholungstendenzen 

GILDEMEISTER plant Geschäftsjahr 2002 verhalten optimistisch

Bielefeld. Die weltweite Werkzeugmaschinennachfrage verlief auch im dritten Quartal 2002 weiterhin ohne Dynamik. Der Geschäftsverlauf bei GILDEMEISTER entwickelte sich in diesem Quartal ebenfalls verhalten. Der Umsatz betrug 225,9 Mio Euro und lag mit 712,1 Mio Euro in den ersten neun Monaten um 10% niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Den Auftragseingang konnten wir im dritten Quartal erneut geringfügig auf 251,1 Mio Euro steigern. Er erreichte insgesamt 737,1 Mio Euro zum 30. September 2002. Die Ertragslage wurde hauptsächlich durch die geringeren Umsätze in den Urlaubsmonaten Juli und August sowie innovationsbedingte höhere Materialkosten und steuerliche Effekte wie angekündigt im dritten Quartal besonders belastet. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug zum 30. September -17,5 Mio Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 0,5 Mio Euro. Der gestiegene Auftragsbestand von 406,8 Mio Euro ermöglicht bei den meisten unserer Produktionsgesellschaften für die nächsten Monate eine befriedigende Grundauslastung.

Die Nachfrage im dritten Quartal zeigte erneute, wenn auch nur geringfügige Erholungstendenzen. Wir planen, das vierte Quartal auftragsmäßig wiederum besser als das Vorquartal abzuschließen. Trotz der schwachen weltweiten Werkzeugmaschinennachfrage rechnen wir damit, einen Auftragseingang von 1 Mrd Euro erreichen zu können. Der Umsatz wird wiederum über 1 Mrd Euro liegen. Bei planmäßigem Geschäftsverlauf in den letzten drei Monaten halten wir ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für das Gesamtjahr 2002 noch für erreichbar. Es ist davon auszugehen, dass im Konzern unter Berücksichtigung der Ertragsteuern insgesamt ein Jahresfehlbetrag ausgewiesen wird. Deshalb kann mit einer Dividende für das Geschäftsjahr 2002 aus heutiger Sicht nicht gerechnet werden.

Der Konzernumsatz lag per Ende September mit 712,1 Mio Euro (Vorjahr: 787,6 Mio Euro) um 10% unter dem Vorjahreszeitraum. GILDEMEISTER liegt damit leicht über dem Trend der Branche, die Rückgänge in Höhe von 13% zu verzeichnen hatte. Unsere Auslandsumsätze fielen um 10%, die Inlandsumsätze um 9% gegenüber dem Vorjahr, so dass die Exportquote mit 50% nahezu konstant blieb.

Der Auftragseingang verbesserte sich im dritten Quartal mit 251,1 Mio Euro erneut. Die stetigen Zunahmen im Quartalsvergleich seit Jahresbeginn werten wir als Signal für eine allmähliche Belebung der Nachfrage. Insgesamt verlief der Auftragseingang in den ersten drei Quartalen mit 737,1 Mio Euro um 131,5 Mio Euro bzw. 15% unter den außerordentlich hohen Vergleichswerten des Vorjahres. Die Branche hat im spanenden Bereich der Werkzeugmaschinen 16% weniger Aufträge als im Vorjahreszeitraum erzielt. Erfreulich entwickelte sich das Asiengeschäft; auch die nationalen und internationalen Herbstmessen verliefen erfolgreich. Auf Grund der positiven Auslandsaktivitäten erhöhte sich der Exportanteil im Berichtszeitraum von 49% auf 53%.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug im Konzern in den ersten neun Monaten -17,5 Mio Euro. Das EBIT beläuft sich auf 0,5 Mio Euro, das EBITDA auf 29,0 Mio Euro. Das Jahresergebnis zum 30. September 2002 liegt bei -23,6 Mio Euro. Die Ertragslage des Konzerns wird im laufenden Geschäftsjahr durch unterschiedliche Faktoren belastet. GILDEMEISTER hat in den ersten neun Monaten das Innovationstempo auf hohem Niveau gehalten. Bis zu den wichtigen Herbstmessen wurden 20 von insgesamt 22 für das Geschäftsjahr 2002 geplante Neuentwicklungen präsentiert. Aus der Vielzahl der Produktinnovationen resultieren erhöhte Anlaufkosten, die sich insbesondere im Material- und im Personalaufwand niedergeschlagen haben. Die Innovationen sichern aber unsere starke Technologieposition und sind eine Zukunftsinvestition für weitere Zuwächse in den Weltmärkten. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung unverändert durch den von japanischen und europäischen Wettbewerbern verstärkten Preisdruck und die damit verbundenen Einbußen bei den Margen geprägt. Darüber hinaus wirken sich im dritten Quartal die Materialvorlaufkosten sowie die messebedingt höheren Marketingkosten bei deutlich geringeren Umsätzen belastend auf das Ergebnis aus.

Die im Berichtszeitraum im Wesentlichen bei den Auslandsgesellschaften entstandenen Verluste mindern nicht die Steuern unserer insgesamt profitablen inländischen Konzerngesellschaften. Da unser steuerlicher Verlustvortrag letztmalig 2001 wirksam wurde, ergibt sich für das laufende Geschäftsjahr eine Ergebnisbelastung durch einen erhöhten Steueraufwand im Konzern.

Zur Verbesserung der Ertragskraft wurden verschiedene Kosten reduzierende und Effizienz steigernde Maßnahmen eingeleitet, die erst im nächsten Geschäftsjahr vollständig wirksam werden. Während die Urlaubsmonate Juli und August noch negativ abschlossen, verlief der September wieder positiv. Das vierte Quartal wird positiv abschließen.

Am 30. September 2002 waren im GILDEMEISTER-Konzern 4.868 Mitarbeiter (Stand 30. Juni 2002: 4.935) und 220 Auszubildende (Stand Juni 2002: 174) beschäftigt. Weitere Maßnahmen zur Personalanpassung stehen im direkten Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung der jeweiligen Konzerngesellschaften. Der im Berichtszeitraum liegende Start des neuen Ausbildungsjahres spiegelt sich in der Zunahme von 46 Auszubildenden wider. Der Personalaufwand betrug in den ersten neun Monaten 201,7 Mio Euro im Vergleich zu 204,1 Mio Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Aktuell: GILDEMEISTER und die ThyssenKrupp Technologies AG, Essen, haben am 12. Juli 2002 angekündigt, dass sie die Zusammenfassung ihrer Aktivitäten auf dem Gebiet der zerspanenden Werkzeugmaschinen prüfen.

Der Due-Diligence-Prozess verläuft im Zeitplan und wird im Dezember abgeschlossen sein. Beide Seiten gehen davon aus, dass ThyssenKrupp mit der Transaktion größter Einzelaktionär von GILDEMEISTER würde, ohne eine Beherrschung anzustreben. Über die Realisierung der Zusammenführung müssen dann die Gremien und die Hauptversammlung entscheiden.

Die rückläufige konjunkturelle Entwicklung des Werkzeugmaschinenbaus beeinflusst nunmehr zunehmend auch unseren Geschäftsverlauf. GILDEMEISTER plant das Geschäftsjahr 2002 nur verhalten. Dennoch haben wir aber bedeutende Vorleistungen zu Lasten des diesjährigen Ergebnisses in die Entwicklung neuer Produkte und den Ausbau unserer eigenen Vertriebs- und Serviceorganisation investiert. Mit diesen Zukunftssicherungen sind wir gut gerüstet für die zu erwartende Marktbelebung im Geschäftsjahr 2003.

GILDEMEISTER Aktiengesellschaft
Der Vorstand

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Zukunftsbezogene Aussagen: Diese Pressemitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements. Sie unterliegen Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Verhältnisse einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von GILDEMEISTER wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen oder beschrieben werden. Die Geschäftstätigkeit von GILDEMEISTER unterliegt einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten, die auch dazu führen können, dass eine zukunftsgerichtete Aussage, Einschätzung oder Vorhersage unzutreffend wird. Sollten Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen als erwartet, antizipiert, beabsichtigt, geplant, angestrebt, geschätzt oder projiziert genannten Ergebnissen abweichen. Zukunftsbezogene Aussagen sind nicht als Garant oder Zusicherungen der darin genannten zukünftigen Entwicklungen oder Ereignisse zu verstehen.