Pressemitteilung Unternehmen
04.04.2002

Rede zur Bilanz-Pressekonferenz der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft

Es gilt das gesprochene Wort

Rede zur Bilanz-Pressekonferenz der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft am 4. April 2002, 11:00 Uhr, in Bielefeld-Sennestadt

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

bevor der Vorstand über das Geschäftsjahr 2001 der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft sowie über das I. Quartal und den Ausblick 2002 berichtet, möchten wir vorab die Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie im zurückliegenden Jahr darstellen.

Branchenentwicklung

Internationale Entwicklung

Die weltweite Nachfrage nach Werkzeugmaschinen verlief im Jahr 2001 rückläufig. Der Verbrauch betrug im vergangenen Jahr 39,1 Mrd Euro. Größter Absatzmarkt für Werkzeugmaschinen waren bislang immer die USA. Im Jahre 2001 belegte Deutschland erstmals mit geringem Abstand vor den USA den ersten Platz. Der Verbrauch in Deutschland betrug 6,2 Mrd Euro (16%). An zweiter Stelle lagen die USA mit ebenfalls aufgerundet 6,2 Mrd Euro (16%). Platz drei belegte die VR China (13%) mit einem konstant steigenden Anteil. Weitere bedeutende Märkte waren Italien (10%) und Japan (8%). Diese fünf Industrienationen verbrauchen 63% aller Werkzeugmaschinen dieser Welt.

Auf Grund der hohen Auftragsbestände ist nach Berechnungen des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) die Weltproduktion aber nur geringfügig (-2%) gegenüber dem Vorjahr (40,0 Mrd Euro) auf 39,1 Mrd Euro zurückgegangen. Größter Hersteller war Japan mit 8,7 Mrd Euro (22%), gefolgt von Deutschland mit 8,3 Mrd Euro (21%) und Italien mit 4,6 Mrd Euro. Die USA fielen mit 3,7 Mrd Euro auf den vierten Platz, und die VR China erreichte bei steigendem Volumen Platz fünf. Diese fünf größten Produktionsländer stehen für 71% der Welt-Werkzeugmaschinenproduktion.

Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie

Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Auftragseingänge um 13% auf insgesamt 9,4 Mrd Euro ab (Vorjahr 10,8 Mrd Euro). Dabei fielen die Auslandsbestellungen im letzten Jahr um 22% und die Aufträge aus dem Inland um 3%.

Die Produktion erreichte mit 10,0 Mrd Euro (einschl. Teile und Zubehör) ein Plus von 10% und damit einen neuen Höchstwert. Von den in Deutschland hergestellten Werkzeugmaschinen wurden 56% exportiert. Die Nachfrageentwicklung spiegelt sich auch im Auftragsbestand wider. Die Reichweite nahm von 8,3 Produktionsmonaten zu Beginn des Jahres auf 7,4 Monate zum Jahresende ab.

Für die meisten Unternehmen der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie hat sich nach Einschätzung des VDW die Ertragslage gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verbessert. Eine Aussage hierzu ist jedoch schwierig, da nur wenige Unternehmen ihre Zahlen publizieren. Im Werkzeugmaschinenbau schätzt der Verband die durchschnittliche Rendite nach Steuern mit 3,4% ein.

Geschäftsverlauf 2001 des GILDEMEISTER-Konzerns

GILDEMEISTER konnte auch im Geschäftsjahr 2001 - und damit im siebten Jahr in Folge - den Auftragseingang sowie Umsatz und Ertrag steigern.

Der GILDEMEISTER-Konzern setzte sich zum 31. Dezember 2001 aus der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft als Obergesellschaft und den verbundenen Unternehmen und deren Tochtergesellschaften zusammen. Der Konzern umfasst 10 Produktionswerke und 41 Vertriebs- und Servicegesellschaften an 51 Standorten. Der Konzernbericht schließt alle Konzerngesellschaften ein, auf die die GILDEMEISTER Aktiengesellschaft einen beherrschenden Einfluss ausübt. Die am 1. November 2001 übernommene SAUER GmbH & Co. KG (50,5%) wird ab dem 1. Januar 2002 in die Konsolidierung einbezogen.

Erstmals Segmentberichterstattung. Von nun an werden wir detaillierter, zeitnaher und damit für Sie und unsere Aktionäre noch transparenter über die Geschäftsentwicklung des GILDEMEISTER-Konzerns informieren. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Segmente "Werkzeugmaschinen", "Dienstleistungen" und "Corporate Services". Die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Führung und Steuerung des Konzerns sind auf diese Segmente hin ausgerichtet. Ab dem Jahr 2002 bilanzieren wir nach IAS (International Accounting Standards).

Umsatz 2001

Auch im Geschäftsjahr 2001 konnten wir einen zweistelligen Umsatzzuwachs realisieren. GILDEMEISTER steigerte seinen Umsatz um 24% auf 1.144,2 Mio Euro. Dies sind 220,9 Mio Euro mehr als im Vorjahr (923,3 Mio Euro). Dabei stieg der Inlandsumsatz um 17% bzw. 83,5 Mio Euro auf 566,9 Mio Euro, und das Auslandsgeschäft nahm um 31% bzw. 137,4 Mio Euro auf 577,3 Mio Euro zu. Die Exportquote erhöhte sich damit auf 50% (Vorjahr: 48%).

Auftragseingang 2001

GILDEMEISTER konnte für das abgelaufene Geschäftsjahr trotz stark rückläufigem Branchentrend insgesamt einen zufrieden stellenden Auftragseingang verbuchen. Der Auftragseingang erreichte 1.103,1 Mio Euro und lag um 2% bzw. 19,3 Mio Euro über dem Rekordvorjahr (2000: 1.083,8 Mio Euro). Damit haben wir unsere anspruchsvollen Planansätze erreicht. Die Inlandsbestellungen übertrafen mit 566,1 Mio Euro leicht das Niveau des Vorjahres (558,2 Mio Euro); die Exportaufträge erhöhten sich um 2% bzw. 11,4 Mio Euro auf 537,0 Mio Euro. Damit stieg der Auslandsanteil auf 49% (Vorjahr: 48%).

Die DMG Vertriebs und Service GmbH war im Inland wieder erfolgreich und konnte die guten Werte des Vorjahres nochmals leicht übertreffen. Die gestiegenen Exporte sind darauf zurückzuführen, dass die Bestellungen aus Europa - vor allem aus Italien, Österreich, Spanien und der Schweiz - zunahmen. In Amerika konnten wir unser Auftragsniveau auf Vorjahreshöhe halten. In Asien hat GILDEMEISTER trotz der anhaltenden Marktschwäche seine Wettbewerbsposition insgesamt behauptet. In einzelnen Ländern wie der VR China, Korea und Indien haben wir unseren Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Insgesamt wurden 5.900 Dreh-, Fräs-, Laser/Ultrasonic- und Gebrauchtmaschinen an 4.245 verschiedene Kunden im In- und Ausland abgesetzt. Die deutlich über der Branche liegende Auftragseingangsentwicklung ist zurückzuführen auf unsere innovativen Hightech-Produkte, den globalen Ausbau unserer DMG Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie die umfassende Präsenz bei internationalen Fachmessen und unsere verstärkten Marketingmaßnahmen.

Auftragsbestand 2001

Zum Jahresende betrug der Auftragsbestand 381,8 Mio Euro. Er hat sich aufgrund unserer Kapazitätsanpassungen und den dadurch verkürzten Lieferzeiten sowie des geringeren Auftragseinganges im zweiten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 10% reduziert (2000: 422,9 Mio Euro). Von den vorliegenden Bestellungen entfielen 53% auf das Ausland (Vorjahr: 58%). Rechnerisch entspricht unser Auftragsbestand einer Produktionsauslastung von etwa vier Monaten; das ist eine gute Ausgangsbasis für das laufende Geschäftsjahr.

Ergebnisse 2001

GILDEMEISTER übertraf im Geschäftsjahr 2001 das Rekordergebnis des Vorjahres - und dies, obwohl die Nachfrage in den meisten bedeutenden Märkten rückläufig war und der Wettbewerbsdruck sich weiter verschärfte. Hohe Aufwendungen für Produktentwicklungen und die Erschließung neuer Märkte sichern uns technologische Führung und zusätzliche Marktanteile.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte 49,2 Mio Euro; dies ist eine Steigerung um 5 Mio bzw. 11% zum Vorjahr (44,2 Mio Euro). Unsere inländischen Unternehmen und der DMG-Teilkonzern haben im Berichtsjahr ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Einzig die LASERTEC GmbH schloss mit einem geplanten Verlust in Höhe von 0,8 Mio Euro ab - insbesondere auf Grund der Anlaufkosten neuer Produkte. Der GILDEMEISTER Italiana Teilkonzern weist ein leicht negatives operatives Ergebnis aus. Das Ergebnis wurde belastet durch den aktuellen Modellwechsel hin zu CNC-Mehrspindel-Drehautomaten und durch die Erneuerung des GRAZIANO-Programmes. SACO leistete einen positiven Ergebnisbeitrag. Unsere polnische Tochtergesellschaft FAMOT weist ein negatives Ergebnis aus, das durch hohe Investitionen für die Modernisierung der Produktion sowie die Wechselkursentwicklung des polnischen Zloty beeinflusst wurde.

Der Jahresüberschuss stieg auf 41,0 Mio Euro (2000: 38,1 Mio Euro).Dies entspricht einer Steigerung von 7,8%.

Die Ausschüttungen der verbundenen Unternehmen bestimmen das Ergebnis der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft als Obergesellschaft. Deren Jahresüberschuss wuchs um 33,6% auf 59,1 Mio Euro (Vorjahr: 44,2 Mio Euro). In die Rücklagen wurden 29,5 Mio Euro eingestellt. Der Bilanzgewinn erhöhte sich von 23,2 Mio Euro auf 29,6 Mio Euro.Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 17. Mai 2002 vor, eine unveränderte Dividende von 0,60 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2001 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividendensumme von 17,3 Mio Euro. Die Ausschüttungsquote beträgt 29,3% (Vorjahr: 38,9%). Zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von 12,3 Mio Euro in die Rücklagen einzustellen.Segmentberichterstattung

Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns gliedern sich in die drei Segmente Werkzeugmaschinen, mit einem Umsatzanteil von 78% (Vorjahr: 79%) und Dienstleistungen mit 22% (Vorjahr: 21%) sowie die Corporate Services mit weniger als 1%.

Das Segment Werkzeugmaschinen umfasst das Neumaschinengeschäft. Der Umsatz stieg um 23% auf 895,1 Mio Euro (Vorjahr: 729,4 Mio Euro). Das erneute Wachstum zeigt, dass die Produktionswerke ihre Leistungen abermals steigern konnten. Die Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren von DECKEL MAHO sowie die Lasertechnik waren mit 52% (Vorjahr: 50%) am Konzernumsatz beteiligt. Der Anteil der Drehmaschinen und Drehzentren von GILDEMEISTER, GRAZIANO und FAMOT betrug 26% (Vorjahr: 29%). Das zukunftsträchtige Geschäftsfeld der Dienstleistungen, in dem alle Serviceprodukte der DMG Vertriebs und Service GmbH sowie die Beschaffungsdienstleistungen der a&f Stahl- und Maschinenbau GmbH und das Komponentengeschäft von SACO zusammengefasst sind, konnten wir um 29% auf 248,1 Mio Euro (Vorjahr: 192,8 Mio Euro) steigern und es konsequent weiterentwickeln.

Die GILDEMEISTER-Aktie

Verglichen mit der volatilen Entwicklung des Kapitalmarktes im Jahr 2001 erwies sich die GILDEMEISTER-Aktie mit einer Dividendenrendite von 6,4% als solide Anlage. Unser Papier verlief im Jahr 2001 stabil auf einem 9 Euro-Niveau. Ausgelöst durch die Terroranschläge in den USA lag der Tiefstwert am 21. September 2001 kurzzeitig bei 6,20 Euro. Zum Jahresende (28.12.2001) notierte die Aktie bei 9,32 Euro; dies entspricht einem Kursanstieg von 13,6%. Die Aufnahme in den MDAX am 27. Dezember 2001 hat die Entwicklung der GILDEMEISTER-Aktie positiv beeinflusst. Am 2. April 2002 wurde ein Kurs von 11,80 Euro erreicht. Durch die Zugehörigkeit zum Midcap-Index rückt unser Papier auch stärker in den Fokus institutioneller Anleger. Dank ihres vorhandenen Potenzials und des attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnisses ist die GILDEMEISTER-Aktie nach wie vor ein interessantes Investment.

Nachfolgend einige Erläuterungen zum Jahresabschluss 2001 des GILDEMEISTER-Konzerns:

Eigenkapital

Das Eigenkapital erhöhte sich um 19,4 Mio Euro (9,9%) auf 215,1 Mio Euro (2000: 195,7 Mio Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 26,9%, verglichen mit 27,9% im Vorjahr.

Vermögens- und Finanzlage

Der GILDEMEISTER-Konzern verzeichnete auch im Geschäftsjahr 2001 ein hohes Wachstum. Entsprechend stieg die Bilanzsumme um 14,4% bzw. 100,6 Mio Euro auf 801,2 Mio Euro (Vorjahr: 700,5 Mio Euro). Innerhalb der Aktiva erhöhte sich das Anlagevermögen um 11,1% auf 233,8 Mio Euro. Das Vorratsvermögen verzeichnete einen Anstieg um 52,6 Mio Euro (32,8%) auf 213,0 Mio Euro. Der größte Teil dieser Erhöhung entfiel mit 32,4 Mio Euro auf fertige Erzeugnisse. Dies vor dem Hintergrund unserer verstärkten internationalen Messeaktivitäten und die Ausstattung unserer neuen Technologiezentren mit zusätzlichen Vorführmaschinen.

Der Cashflow (DVFA/SG) stieg um 13,2 Mio Euro bzw. 21,0% auf 75,9 Mio Euro (Vorjahr: 62,7 Mio Euro). Die positive Entwicklung zeigt die mit der Geschäftsentwicklung verbundene gute Finanzkraft des Konzerns.

Investitionen

Die Investitionstätigkeit war weiterhin von der strategischen Ausrichtung des Konzerns auf globale Präsenz und zukunftsorientierte Technologien bestimmt. Insgesamt haben wir 56,3 Mio Euro (Vorjahr: 39,5 Mio Euro) in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Bei den Finanzanlagen ist die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der SAUER GmbH & Co. KG zu erwähnen und der Erwerb der restlichen 37,5% Gesellschaftsanteile an der DECKEL MAHO Seebach GmbH. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen betrugen 33,5 Mio Euro und lagen damit 31% über dem Vorjahreswert von 25,5 Mio Euro.

Forschung und Entwicklung

Die Ausrichtung der Forschung und Entwicklung entspricht der konsequenten Marktorientierung des GILDEMEISTER-Konzerns. Im Jahr 2001 wurden 25 Maschinen neu entwickelt und der Weltöffentlichkeit präsentiert, vor allem auf der EMO in Hannover, dem Branchenereignis des Jahres. Die Aufwendungen für F & E waren mit 49,8 Mio Euro die höchsten in der GILDEMEISTER-Geschichte. Bezogen auf den Umsatz des Segmentes "Werkzeugmaschinen" sind dies 5,6% (2000: 4,7%). 395 Mitarbeiter - d. h. 12% der Belegschaft - sind mit der Entwicklung neuer Produkte beauftragt. Darüber hinaus sind rund 100 Entwickler bei externen Konstruktionsbüros für DECKEL MAHO und GILDEMEISTER tätig. Hierfür wurden 8,5 Mio Euro aufgewandt.

Hervorzuheben ist darüber hinaus die Ultraschallbearbeitung, mit der ein neues Anwendungsspektrum zur Bearbeitung moderner, hartspröder Werkstoffe erschlossen wurde. Die zukunftsträchtigen, elektronischen Dienstleistungen - wie der DMG-Netservice, der DMG-Messenger, DMG-Service Agent oder das CNC-Nettraining - erhöhten durch Inter- und Intranet-Vernetzung unserer offenen Steuerungssysteme und Softwaremodule den Kundennutzen und werden gemäß unserer Konzernstrategie gezielt vorangetrieben. Damit ist GILDEMEISTER auf die aktuellen Herausforderungen des Marktes bestens vorbereitet. Das aktuelle Produktprogramm wurde zu 90% in den letzten drei Jahren entwickelt.

Beschaffung, Logistik und Produktion

Der Ausbau von strategischen Lieferpartnerschaften prägte unsere Beschaffungsstrategie im Jahr 2001. Mit dem Einsatz von Transshipmentpoints erreichten wir eine termingerechte Bereitstellung der Waren bei gleichzeitiger Reduzierung der Anlieferkontakte in den Werken. Die Maßnahmen im Bereich Beschaffungslogistik haben zu einer Steigerung der Umschlagshäufigkeit der RHB's um 22% auf 7,2 geführt. Die Folge war eine geringere Bindung von finanziellen Mitteln im Konzern und damit ein positiver Beitrag zur Liquidität. Im Bereich Produktion und Logistik wurde das PULL-Produktionssystem (Produktions- und Logistik-Leistung) weiter ausgebaut; u. a. wurde eine getaktete Fließmontage eingeführt. Als Ergebnis der Verbesserungsmaßnahmen konnte in den inländischen Werken des GILDEMEISTER-Konzerns der Maschinenumsatz pro produktionsnahem Mitarbeiter nochmals um 7% auf 551 TEuro gesteigert werden.

Mitarbeiter

Am 31.12.2001 waren im Konzern 5.212 Mitarbeiter, davon 203 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 4.637). Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 562 Fachkräfte und 13 Auszubildende. Die Aufstockung erfolgte im Wesentlichen im Dienstleistungsbereich durch den weiteren Ausbau der internationalen DMG-Gesellschaften (Austria, Iberica, Taiwan und Korea) sowie an den beiden inländischen Produktionsstandorten in Pfronten und Seebach. Seit dem vierten Quartal wurde die Personalstärke nahezu unverändert belassen. Die Personalaufwendungen betrugen im Konzern 270,6 Mio Euro (2000: 212,5 Mio Euro).

Vorläufige Werte des I. Quartals 2002 und Ausblick 2002

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ließ auch in den ersten Monaten dieses Jahres wenig Dynamik erkennen. Nach wie vor ist die Konjunktur in den für uns wichtigen Indutrieländern schwach ausgeprägt. Dennoch wird der weltwirtschaftlichen Entwicklung im Jahresverlauf wieder mehr Dynamik vorausgesagt. Sie soll nach übereinstimmender Meinung der meisten Forschungsinstitute etwa ab Mitte des Jahres spürbar werden. Das betrifft vor allem die USA und die Europäische Union. Die Aussichten für Japan bleiben vorerst negativ.

Der Konjunkturverlauf der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie stagnierte zum Jahresbeginn 2002, und die Nachfrage blieb zurückhaltend. Die Auftragseingänge der Branche lagen am Jahresanfang 24% unter den entsprechenden Vorjahreswerten (Stand: Februar 2002). Als Folge rechnen der deutsche Werkzeugmaschinenverband (VDW) und das ifo Institut in München für den Bereich der Werkzeugmaschinen mit einem Produktionsrückgang um 10%. Vor uns liegt ein Jahr der großen Herausforderungen. Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2002 ist aus heutiger Sicht weiterhin problematisch. Noch ist nicht abzusehen, wann sich die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen wieder beleben wird. GILDEMEISTER erwartet für das laufende Geschäftsjahr insgesamt einen verhalteneren Nachfrageverlauf.Nach bisher vorliegenden Werten erreichte der Konzernumsatz im I. Quartal vorläufig ca. 230 Mio Euro und liegt damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (I. Quartal 2001: 233,3 Mio Euro). Ausgehend von den zu erwartenden Auftragseingängen des laufenden Geschäftsjahres könnte der Umsatz im Jahr 2002 wiederum über 1 Mrd Euro liegen. Selbst bei zunächst ungünstigem konjunkturellen Verlauf ist die Umsatzerwartung aufgrund des vorliegenden Auftragsbestandes gegenwärtig realistisch.

Der Auftragseingang betrug im I. Quartal vorläufig ca. 237 Mio Euro. Er liegt damit leicht über dem Niveau des vierten Quartals des Vorjahres. Gestützt auf forcierte Marketingmaßnahmen und unsere neuen innovativen Maschinen planen wir, unseren Anteil am weltweiten Marktvolumen zu erhöhen. Aus heutiger Sicht gehen auch wir davon aus, dass sich die Nachfragesituation im Jahresverlauf verbessern wird und unser Auftragseingang im Gesamtjahr um die 1 Mrd Euro erreichen kann.

Der Auftragsbestand im Konzern lag Ende März 2002 bei ca. 390 Mio Euro. Dieser immer noch hohe Auftragsbestand bedeutet eine gute Grundauslastung, so dass zu erwartende Schwankungen beim Auftragseingang einzelner Maschinentypen besser aufgefangen werden können. Dennoch ist auch GILDEMEISTER trotz des generell hohen Auftragsbestandes in einigen Bereichen, so im Spezialbereich der Mehrspindel-Drehautomaten, betroffen und hat für sein italienischen Werk Kurzarbeit vorgesehen.

Beim Ergebnis (EGG) erwarten wir - bedingt durch die hohen Anlaufkosten der neuen Produkte - im ersten Quartal einen Rückgang auf 3 - 6 Mio Euro. Eine weitergehende Aussage zur Ergebnisentwicklung für das laufende Geschäftsjahr ist derzeit noch nicht möglich. Wir arbeiten daran, auch unter ungünstigeren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahre 2002 die Ertragskraft des Unternehmens zu erhalten.

GILDEMEISTER plant das Geschäftsjahr 2002 verhalten optimistisch. Wir werden uns den jeweiligen Marktgegebenheiten anpassen, weiter rationalisieren und flexible Arbeitszeitmodelle nutzen. Die Produktionskapazität für Neumaschinen wird - soweit erforderlich - selektiv angepasst. Zusätzlichen Umsatz werden wir dadurch ermöglichen, dass wir noch schneller als bisher unsere Neuentwicklungen zur Marktreife bringen. Investitionen sind in etwa in Höhe der Abschreibungen geplant. Unsere Vertriebs- und Marketingaktivitäten werden weiter forciert. GILDEMEISTER ist für zukünftige Herausforderungen gerüstet, um sich auch unter erschwerten Marktbedingungen zu behaupten.

Bielefeld, 4. April 2002

Dr. Rüdiger Kapitza
Vorsitzender des Vorstands

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Zukunftsbezogene Aussagen: Diese Pressemitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements. Sie unterliegen Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Verhältnisse einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von GILDEMEISTER wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen oder beschrieben werden. Die Geschäftstätigkeit von GILDEMEISTER unterliegt einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten, die auch dazu führen können, dass eine zukunftsgerichtete Aussage, Einschätzung oder Vorhersage unzutreffend wird. Sollten Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen als erwartet, antizipiert, beabsichtigt, geplant, angestrebt, geschätzt oder projiziert genannten Ergebnissen abweichen. Zukunftsbezogene Aussagen sind nicht als Garant oder Zusicherungen der darin genannten zukünftigen Entwicklungen oder Ereignisse zu verstehen.