Pressemitteilung Finanzberichte
31.03.2003

Rede zur Bilanz-Pressekonferenz der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft

Es gilt das gesprochene Wort

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

bevor der Vorstand über das Geschäftsjahr 2002 der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft sowie über das I. Quartal und den Ausblick 2003 berichtet, möchten wir vorab die Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie im zurückliegenden Jahr darstellen.

Branchenentwicklung

Internationale Entwicklung

Die weltweite Nachfrage nach Werkzeugmaschinen verlief im Jahr 2002 weiter rückläufig. Der Verbrauch betrug 32,8 Mrd Euro. China hat sich im Berichtsjahr erstmals zum größten Markt für Werkzeugmaschinen in der Welt entwickelt.

Der Verbrauch in China betrug 6,0 Mrd Euro, das sind 18% vom Weltverbrauch. An zweiter Stelle lag Deutschland mit 5,1 Mrd Euro (16%); Platz drei belegten die USA mit 3,5 Mrd Euro (11%). Weitere bedeutende Märkte waren Italien (10%) und Südkorea (6%). Diese fünf Industrieländer verbrauchten 61% aller Werkzeugmaschinen dieser Welt.

Die Weltproduktion betrug nach Berechnungen des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) ebenfalls 32,8 Mrd Euro. Damit ist die Produktion um 16% gesunken und erreichte wieder das Niveau des Jahres 1999. Größter Hersteller war seit 1981 erstmals wieder Deutschland mit 7,2 Mrd Euro (22%). Japan fiel mit 5,9 Mrd Euro (18 %) auf den zweiten Platz zurück. Italien konnte mit 4,0 Mrd Euro (12%) Platz 3 behaupten, und China verwies mit 3,2 Mrd Euro (10%) die USA auf den fünften Platz. Die fünf größten Produktionsländer stehen für 68% der Welt-Werkzeugmaschinenproduktion.

Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie

Gegenüber dem Vorjahr fielen die Auftragseingänge um 5% auf 8,9 Mrd Euro (Vorjahr 9,4 Mrd Euro). Dabei nahmen die Aufträge aus dem Inland um 12% und die Auslandsbestellungen um 2% ab.

Die Produktion erreichte erstmals seit langer Zeit keine Zuwächse mehr; sie fiel auf 8,4 Mrd Euro (-17%). Von den in Deutschland hergestellten Werkzeugmaschinen wurden 60% exportiert. Die Nachfrageentwicklung spiegelt sich auch im Auftragsbestand wider. Die Reichweite nahm von 7,3 Produktionsmonaten am Jahresbeginn auf 6,7 Monate zum Jahresende ab.

Für die meisten Unternehmen der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie hat sich nach Einschätzung des VDW die Ertragslage gegenüber dem Vorjahr wieder verschlechtert. Eine Aussage hierzu ist jedoch schwierig, da nur wenige Unternehmen ihre Zahlen publizieren. Im Werkzeugmaschinenbau geht der Verband nach vorläufigen Angaben von einer Halbierung aus und schätzt die durchschnittliche Rendite nach Steuern mit 1,8% ein.

Geschäftsjahr 2002 des GILDEMEISTER-Konzerns

GILDEMEISTER konnte sich im Geschäftsjahr 2002 auch unter schwierigsten Marktbedingungen behaupten!

Der GILDEMEISTER-Konzern setzte sich zum 31. Dezember 2002 aus der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft als Obergesellschaft und den verbundenen Unternehmen und deren Tochtergesellschaften zusammen. Der Konzern umfasst 11 Produktionswerke und 48 Vertriebs- und Servicestandorte. Der Konzernbericht schließt alle Konzerngesellschaften ein, auf die die GILDEMEISTER Aktiengesellschaft einen beherrschenden Einfluss ausübt. Die am 22. November 2002 gegründete DECKEL MAHO GILDEMEISTER (Shanghai) Machine Tools Co., Ltd. wurde im Berichtsjahr in die Konsolidierung einbezogen; die Gesellschaft nahm ihre Geschäftstätigkeit zu Beginn des Jahres 2003 auf.

Umsatz 2002

Die weltweit schwache Werkzeugmaschinennachfrage blieb auch bei GILDEMEISTER nicht ohne Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung. Mit 1.032,8 Mio Euro und lag er um 10% bzw. 112,6 Mio Euro unter dem Rekord-Vorjahr. GILDEMEISTER konnte sich im Vergleich zur Branche, die bei spanenden Werkzeugmaschinen ein Minus von 13% hinnehmen musste, insgesamt noch gut behaupten. Der Inlandsumsatz von 491,7 Mio Euro war um 13% bzw. 76,2 Mio Euro rückläufig. Das Auslandsgeschäft erreichte 541,1 Mio Euro (-36,4 Mio Euro bzw. 6%). Die Exportquote erhöhte sich weiter auf 52% (Vorjahr: 50%).

Auftragseingang 2002

GILDEMEISTER erreichte im Geschäftsjahr 2002 einen Auftragseingang von 981,0 Mio Euro. Damit lag er - entsprechend dem Branchenverlauf (-10%) für spanende Werkzeugmaschinen - um 122,1 Mio Euro (-11%) unter dem Rekord-Auftragseingang des Vorjahres (1.103,1 Mio. Euro). Im Berichtsjahr nahm unser Auftragseingang von Quartal zu Quartal leicht zu. Analog zur Auftragseingangsentwicklung der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller waren unsere Inlandsbestellungen in Höhe von 455,6 Mio Euro um 20% bzw. 110,5 Mio Euro rückläufig. Die Exportbestellungen verliefen nahezu konstant mit 525,4 Mio Euro (-11,6 Mio Euro bzw. -2%). Damit ist der Auslandsanteil weiter auf 54% (Vorjahr: 49%) gestiegen.

Die DMG Vertriebs und Service GmbH musste sich gegen massiven Wettbewerb behaupten. Erstmals kam es zu größeren Einbußen im Inland. In Europa hat GILDEMEISTER trotz der anhaltenden Marktschwäche seine Position verteidigt. In Amerika konnten wir unsere Marktanteile leicht verbessern, der Auftrageingang erreichte aber nicht die Vorjahreshöhe. Dass die Exportanteile gestiegen sind, ist vor allem auf Bestellungen aus Asien zurückzuführen. In den Märkten Taiwan, Korea und Malaysia, insbesondere aber in China konnten wir unseren Auftragseingang deutlich steigern. Insgesamt wurden 5.150 Dreh-, Fräs-, Laser/Ultrasonic- und Gebrauchtmaschinen an 3.465 verschiedene Kunden in das In- und Ausland verkauft.

Um in Zukunft noch effizienter in den internationalen Märkten zu werden, haben wir Ende 2002 durchgreifende Maßnahmen zur strukturellen und organisatorischen Veränderung der DMG Vertriebs und Service GmbH eingeleitet: Sie soll im Jahr 2003 globaler, flexibler und noch kundennäher werden. Die Führung und Kontrolle der Gesellschaften wurde neu strukturiert und die Gesamtverantwortung entsprechend den Marktregionen Deutschland, Europa, Asien und Amerika gebündelt.

Auftragsbestand 2002

Zum Jahresende betrug der Auftragsbestand 328,8 Mio Euro. Er hat sich auf Grund des geringeren Auftragseinganges um 14% gegenüber dem Vorjahr reduziert (2001: 380,6 Mio Euro). Rechnerisch entspricht unser Auftragsbestand einer Produktionsauslastung von etwa drei Monaten; das ist eine gute Ausgangsbasis für das neue Geschäftsjahr.

Ergebnis 2002

Die Ertragslage des GILDEMEISTER-Konzerns blieb im Geschäftsjahr 2002 hinter den Erwartungen zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 54,9 Mio Euro (Vorjahr: 113,1 Mio Euro), das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug 17,2 Mio Euro (Vorjahr: 78,1 Mio Euro) und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGG) lag bei -7,5 Mio Euro (Vorjahr: 54,7 Mio Euro). Der Rückgang des Ergebnisses lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Neben dem geringeren Umsatzvolumen haben erhöhte Anlaufkosten der 22 Neuentwicklungen den Material- und Personalaufwand belastet. Die Innovationen sichern jedoch unsere starke Technologieposition und stellen eine Investition in die Zukunft dar. Zusätzlich war die Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf durch einen weiter verschärften Druck auf die Absatzpreise gekennzeichnet. Trotz des negativen Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit fällt ein beträchtlicher Steueraufwand im Berichtszeitraum an, da die bei einzelnen Gesellschaften entstandenen Verluste die Steuerbelastung der profitablen Gesellschaften nur begrenzt mindern. Der Jahresfehlbetrag belief sich auf 18,7 Mio Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss 25,8 Mio Euro).

Das Ergebnis der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft wird durch die Ausschüttungen der verbundenen Unternehmen bestimmt. Im Geschäftsjahr 2002 betrug der Jahresüberschuss 4,4 Mio Euro (Vorjahr 59,1 Mio Euro). Angesichts des entstandenen Jahresfehlbetrages im Konzern werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 16. Mai 2003 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2002 keine Dividende auszuschütten, sondern den Bilanzgewinn der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft in Höhe von 4,4 Mio Euro auf neue Rechnung vorzutragen.

Segmentberichterstattung

Die GILDEMEISTER-Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die Segmente Werkzeugmaschinen mit einem Umsatzanteil von 74% (Vorjahr: 77%) und Dienstleistungen mit rund 26% (Vorjahr: 23%) sowie die Corporate Services mit weniger als 1%.

Das Segment Werkzeugmaschinen umfasst das Neumaschinengeschäft. Der Umsatz fiel um 12% (107,3 Mio Euro) auf 768,6 Mio Euro. Die Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren von DECKEL MAHO waren mit 50% (Vorjahr: 51%) vertreten, Lasern und Ultrasonic mit 1% (Vorjahr: unter 1%). Der Anteil der Drehmaschinen und Drehzentren von GILDEMEISTER, GRAZIANO und FAMOT betrug 23% (Vorjahr: 26%). Die Geschäftsentwicklung im Segment Dienstleistungen wurde durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Der Umsatzanteil erhöhte sich auf 26% bzw. 263,6 Mio Euro (Vorjahr: 23% bzw. 268,5 Mio Euro). Dem gestiegenen Umsatz im Service-, Ersatzteilgeschäft und den Serviceprodukten stand - bedingt durch das geringere Maschinengeschäft - ein Rückgang der Vergütungen für die Vermittlungs- und Beratungstätigkeit sowie des Gebrauchtmaschinengeschäftes und der Inbetriebnahmen gegenüber.

Die GILDEMEISTER-Aktie

Die GILDEMEISTER-Aktie entwickelte sich in den ersten Monaten des Jahres 2002 noch positiv und erreichte ihren Höchstwert am 20. März 2002 mit 12,05 Euro. Bis Mitte Juli bewegte sich die Aktie um einen Wert von 9 Euro. In der zweiten Jahreshälfte überwog dann der negative Trend an den Kapitalmärkten. Auch unsere Aktie erlitt Einbußen und sank bis Ende Oktober auf ein Niveau um die 5 Euro. Der Kursverlauf im dritten und vierten Quartal war neben der allgemein schwachen Marktentwicklung auch auf die Ankündigung des Dividendenausfalls als Folge des Ergebnisrückgangs zurückzuführen. Zum Jahresende (30.12.2002) schloss die GILDEMEISTER-Aktie mit einem Kurs von 3,78 Euro.

Im Jahresverlauf verlor unser Papier insgesamt 59,4%. Die derzeitige Notierung von 3,60 Euro (27.03.2003) spiegelt nicht den Wert des Unternehmens wider. Eine generelle Wende am Aktienmarkt wird nach Expertenmeinung jedoch erst mit deutlichen Anzeichen einer Konjunkturerholung eintreten. Seit dem 21. März 2003 ist die GILDEMEISTER-Aktie als Folge der Neusegmentierung der Börsenindizes im SDAX gelistet. Analysten gehen davon aus, dass für die Entwicklung unserer Aktie die Indexzugehörigkeit eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Kooperationspläne: Mitte vergangenen Jahres kündigten GILDEMEISTER und ThyssenKrupp an, dass sie eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der spanenden Werkzeugmaschinen prüfen werden. Das gemeinsam entwickelte Konzept wies eine hohe Attraktivität insbesondere für die Bereiche Einkauf, Vertrieb und Service vor allem in Amerika und in der Produktionszusammenarbeit auf. Eine Bündelung der Werkzeugmaschinengeschäfte ließ sich jedoch nicht umsetzen. Die erforderliche Finanzierung war wegen des schwierigen konjunkturellen Umfeldes und der angespannten Lage an den Finanzmärkten nicht zu realisieren. Beide Seiten haben vereinbart, die Gespräche fortzusetzen, um alternative Lösungen zu prüfen und gegebenenfalls Teilbereiche zu verwirklichen.

Nachfolgend einige Erläuterungen zum Jahresabschluss 2002 des GILDEMEISTER-Konzerns:

Eigenkapital

Der Jahresfehlbetrag und die Dividendenzahlung des Vorjahres reduzierten das Eigenkapital um 37,4 Mio Euro auf 193,8 Mio Euro (2001: 231,2 Mio Euro). Die Eigenkapitalquote beträgt 21,6% (Vorjahr: 26,3%).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme des GILDEMEISTER-Konzerns stieg im Jahresvergleich um 2,4% auf 898,4 Mio Euro (Vorjahr: 877,4 Mio Euro). Innerhalb der Aktiva erhöhte sich das Anlagevermögen um 11,6% bzw. 28,7 Mio Euro auf 276,3 Mio Euro (Vorjahr: 247,6 Mio Euro). Das Vorratsvermögen verzeichnete im Berichtsjahr einen geringen Anstieg um 0,4% bzw. 1,0 Mio Euro auf 250,8 Mio Euro (Vorjahr: 249,8 Mio Euro).

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war im Berichtsjahr mit 47,7 Mio Euro (Vorjahr: 31,5 Mio Euro) positiv und konnte gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 16,2 Mio Euro bzw. 52% gesteigert werden.

Investitionen

Die Investitionstätigkeit erfolgte im Einklang mit der konjunkturellen Entwicklung. Wir haben unsere Investitionen gegenüber dem Vorjahreswert von 54,9 Mio Euro um 46% auf 29,9 Mio Euro reduziert. Zugänge im Anlagevermögen in Höhe von 26,4 Mio Euro im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände resultieren aus der Aktivierung von Entwicklungskosten nach IFRS (International Financial Reporting Standards). Zudem erhöhten wir unsere Beteiligungen an der GILDEMEISTER Italiana S.p.A. auf 100%, an der FAMOT Pleszew S.A. auf 99% sowie an der a & f Stahl- und Maschinenbau GmbH auf 90%. Die Abschreibungen betrugen 26,1 Mio Euro und lagen damit auf dem Vorjahresniveau von 26,5 Mio Euro.

Ein Meilenstein in der Umsetzung unserer Globalisierungsstrategie ist das Produktionswerk in Shanghai, das wir im Berichtsjahr für 2,9 Mio Euro erworben haben. Der neue Standort umfasst eine Gesamtfläche von 15.000 m² und beinhaltet Nutzflächen von 10.000 m², die für die Montage von Werkzeugmaschinen und als Technologiezentrum genutzt werden. In unserem ersten Produktionswerk außerhalb Europas werden innovative Dreh- und Fräsmaschinen für den chinesischen Markt gebaut. Grand Opening war am 15. Januar 2003.

Forschung und Entwicklung

GILDEMEISTER richtet sämtliche Geschäftsprozesse konsequent an den Marktbedürfnissen aus. Dies zeigt sich insbesondere bei unseren Produkten, die stets innovativ und kundenorientiert sind. Im Geschäftsjahr 2002 haben wir 22 Maschinen neu entwickelt und der Weltöffentlichkeit präsentiert. Das aktuelle Lieferprogramm besteht damit zu über 90% aus Maschinen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden. Die Aufwendungen für F & E betrugen im Berichtszeitraum 47,5 Mio Euro (2001: 49,8 Mio Euro). Bezogen auf den Umsatz des Segmentes Werkzeugmaschinen sind dies 6,2% (2001: 5,7%). Mit 397 Mitarbeitern (Vorjahr: 395) waren in den Produktionswerken 12,7% der Belegschaft mit der Entwicklung neuer Produkte beschäftigt. Darüber hinaus waren zahlreiche Entwickler bei externen Konstruktionsbüros für DECKEL MAHO und GILDEMEISTER tätig. Hierfür wurden 7,8 Mio Euro aufgewandt. GILDEMEISTER ist mit seinem innovativen Produktprogramm gut auf die aktuellen Marktbedingungen vorbereitet.

Die Schwerpunkte unserer Forschungs- und Entwicklungspolitik liegen neben der Integration der Technologien Fräsen, Drehen und Lasern in der Weiterentwicklung der Ultraschallbearbeitung von "Advanced Materials", in der Erhöhung der Maschinendynamiken sowie in der Bereitstellung der zukunftsträchtigen elektronischen Dienstleistungsprodukte.

Mitarbeiter

Am 31. Dezember 2002 waren im Konzern 5.045 Mitarbeiter, davon 224 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 5.234). Im Berichtsjahr verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter im Konzern um 209 Fachkräfte, die der Auszubildenden erhöhte sich um 20. Die Personalanpassungen stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung in den jeweiligen Gesellschaften. Der Aufwand für Löhne und Gehälter einschließlich der Sozialabgaben betrug im Berichtsjahr 270,2 Mio Euro (Vorjahr: 274,2 Mio Euro).

Vorläufige Werte des I. Quartals 2003 und Ausblick 2003

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat sich in den ersten Monaten des laufenden Jahres nicht verbessert. Nach wie vor sind die Tendenzen des konjunkturellen Auftriebs in den meisten Industrieländern schwach ausgeprägt. Wirtschaftsforscher halten es für wahrscheinlich, dass sich das Bild ab Jahresmitte aufhellt.

Der weltweite Markt für Werkzeugmaschinen wird im Jahre 2003 wohl kaum das Niveau des Vorjahres erreichen. Auf Grund der schwachen Nachfrage und der nach wie vor bestehenden Unsicherheit darüber, wann eine Belebung einsetzen wird, gehen wir davon aus, dass sowohl die Weltproduktion als auch der Verbrauch von Werkzeugmaschinen etwa 2-5% unter dem Vorjahreswert liegen werden. Auch die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie geht für 2003 von einem schwierigen Jahr aus. Angesichts der weiter schwachen Nachfrage zum Jahresanfang rechnen das ifo-Institut (München) und der deutsche Werkzeugmaschinenverband (VDW) optimistisch betrachtet mit einem Auftragseingang und einer Produktion auf Höhe der Vorjahreswerte.

GILDEMEISTER erwartet für das Geschäftsjahr 2003 einen insgesamt verhaltenen Nachfrageverlauf; für die zweite Jahreshälfte gehen auch wir von einer Belebung aus.

Der Auftragseingang wird im I. Quartal bei etwa 225 Mio Euro (hochgerechnet) liegen (Vorjahr: 235,2 Mio Euro). Auf der Basis unserer innovativen Maschinen planen wir, unseren Anteil am weltweiten Marktvolumen zu erhöhen. Auch wir gehen davon aus, dass sich die Nachfragesituation im Jahresverlauf verbessern wird und unser Auftragseingang im Gesamtjahr über 1 Mrd Euro erreichen kann.

Der Konzernumsatz wird im I. Quartal ebenfalls in etwa 225 Mio Euro (Vorjahresquartal: 231,6 Mio Euro) erreichen. Ausgehend von den zu erwartenden Auftragseingängen des laufenden Geschäftsjahres und unserem im Branchenvergleich hohen Auftragsbestand könnte der Umsatz 2003 wiederum über 1 Mrd Euro liegen. Für den Umsatzverlauf der nachfolgenden zwei Jahre sehen wir wiederum jeweils eine Steigerung von mehr als 10%.

Der Auftragsbestand wird Ende März 2003 bei ca. 334 Mio Euro liegen. Dieser immer noch hohe Auftragsbestand bedeutet eine gute Grundauslastung mit der Möglichkeit, Schwankungen beim Auftragseingang einzelner Maschinentypen besser auffangen zu können. Dennoch ist auch GILDEMEISTER trotz des generell hohen Auftragsbestandes in einigen Unternehmensbereichen von den geringeren Auftragseingängen betroffen und bei der reibungslosen Abwicklung der Aufträge teilweise beeinträchtigt.

Auf Basis der derzeitigen Planung gehen wir davon aus, dass das I. Quartal bei einem positiven EBIT noch mit einem negativen EGG abschließen wird. Auf Grund der veranlassten Ergebnis verbessernden Maßnahmen im Material- und Personalkostenbereich sowie Einsparungen in der Produktentwicklung gehen wir für das Gesamtjahr, gestützt durch eine Nachfragebelebung in der zweiten Jahreshälfte, von einem insgesamt positiven Ergebnis aus. Eine weiter gehende Aussage zur Ergebnisentwicklung ist unter Berücksichtigung der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung für das laufende Geschäftsjahr noch nicht möglich. Die Zahlung einer Dividende werden wir in Betracht ziehen, sobald der Konzern einen angemessenen Jahresüberschuss erwirtschaftet.

GILDEMEISTER hat bedeutende Vorleistungen in die Entwicklung neuer Produkte und in den Ausbau seiner Vertriebs- und Serviceorganisation investiert. Wir verfolgen weiterhin unsere innovationsorientierte Strategie der Technologieführerschaft bei spanenden Werkzeugmaschinen. In der Umsetzung haben wir uns an die konjunkturelle Entwicklung angepasst. Im laufenden Geschäftsjahr wird GILDEMEISTER "nur" 10 Innovationen vorstellen, die die Linienstruktur unseres Produktprogramms vervollständigen. Mit dieser Zukunftssicherung sind wir gut gerüstet für die zu erwartende Marktbelebung im Geschäftsjahr 2003. Mit innovativen Produkten und kundenorientierten Dienstleistungen wollen wir in diesem Jahr unsere Spitzenposition mit einem verbesserten wirtschaftlichen Ergebnis erneut unter Beweis stellen.

Dr. Rüdiger Kapitza 
Vorsitzender des Vorstandes

Bielefeld, 31. März 2003

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Disclaimer, Hinweis zu den zukunftsbezogenen Aussagen

Zukunftsbezogene Aussagen: Diese Pressemitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements. Sie unterliegen Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Verhältnisse einschließlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von GILDEMEISTER wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen oder beschrieben werden. Die Geschäftstätigkeit von GILDEMEISTER unterliegt einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten, die auch dazu führen können, dass eine zukunftsgerichtete Aussage, Einschätzung oder Vorhersage unzutreffend wird. Sollten Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen als erwartet, antizipiert, beabsichtigt, geplant, angestrebt, geschätzt oder projiziert genannten Ergebnissen abweichen. Zukunftsbezogene Aussagen sind nicht als Garant oder Zusicherungen der darin genannten zukünftigen Entwicklungen oder Ereignisse zu verstehen.